Eine schöne Geschichte

Es war ein schöner Oktober Nachmittag, als es am Tor im Tierheim läutete. Lautes miauen war schon zu vernehmen und ein verzweifelt aussehendes Pärchen hielt eine Transportbox in den Händen. Ich erinnerte mich, 2 Tage zuvor ein Telefonat geführt zu haben, in dem es um einen Katzenwelpen ging, der unter einem Holzstapel gefunden wurde. Am Straßenrand lag eine tote Katze, welche wahrscheinlich die Mutter war. Die Dame am Telefon wollte das Kitten gleich vorbei bringen und wir wunderten uns, wieso sie doch nicht kam. Anscheinend wurde jemand gefunden, der die Aufgabe – alle 2-3 Stunden Fläschchen geben und den Bauch ausmassieren – auf sich nimmt. Schließlich erklärte die Dame, sie wollten es doch selber versuchen, aber sie hätten es sich nicht so anstrengend vorgestellt und waren mit der Aufgabe überfordert. Nachdem wir das schriftliche erledigt und uns verabschiedet hatten, sah ich mir das Kitten genauer an und erfreulicher Weise sah er ganz gut aus! Er war ca. 2 Wochen alt, hatte Riesenhunger, trank gut und sah gesund aus. Auch hatte er einen guten Zug an der Flasche! Die erste Nacht verlief sehr gut und auch der nächste Tag, ich nahm ihn mit in die Arbeit, damit ich ihn richtig versorgen konnte. Es war alles ganz normal und in Ordnung. Als ich um 24 Uhr das Fläschchen gab, trank er sehr gut und um 2 Uhr – als ich ihn aus seiner Tasche nehmen wollte – war das kleine Würmchen schon ganz kalt, atmete nur mehr ganz schwach und war schon mehr drüben als auf unserer Seite. Tränen schossen in meine Augen und ich fragte mich, was ich tun sollte. Sollte ich ihm den Stress, zu einem Tierarzt zu fahren, um dort euthanasiert zu werden, echt noch antun? Da er schon mehr tot als lebendig und so kalt war, entschloss ich mich, ihn an meiner Brust über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen. Ich legte mich wieder hin und hob ihn unter die Decke auf meine Brust und ich musste fürchterlich weinen. Ich verstand es einfach nicht, er trank so gut und sah so gesund aus. Eine dreiviertel Stunde später, mir kam es vor wie Stunden, schreckte der Kleine auf einmal auf, atmete sehr heftig und fing auch gleich an wieder lauthals zu schreien. Wieder schossen mir die Tränen in die Augen, diesmal aus Freude. Wie glücklich ich war, es war wirklich ein kleines Wunder! Er trank auch gleich wieder und tat als wäre nie etwas gewesen. ,,Vito“ ist zu einem stattlichen jungen Kater herangewachsen und wir haben uns entschlossen, ihn zu behalten. Meine zweite Handaufzucht „Yum yum“, der Kater „Loui“ und meine beiden Hunde „Sooki“ und „Noomi“ haben ihn auch schon fest ins Herz geschlossen. Auch wenn er die Wohnung und unser Leben auf den Kopf stellt, können wir uns dieses ohne den kleinen Racker gar nicht mehr vorstellen!

Katrin M.

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