Kater Ari erzählt seine Geschichte

Ich wurde im Herbst, in der Nähe eines Gasthofes geboren. Meine Mama, meine fünf Geschwister und ich waren dort nicht erwünscht. Wir wurden in einen Container verfrachtet und im Tierheim abgegeben. Wir hatten gerade die Augen geöffnet und dann diese fremde Umgebung. Anfangs war es ganz okay, doch dann waren auf unserer Station schon ein paar kränkliche Katzen abgegeben worden. Wir wurden so schnell wie möglich auf eine andere Station verlegt, aber leider war es schon zu spät. Zwei meiner Geschwister fingen an sich zu übergeben.

Am nächsten Tag waren es schon drei von uns, danach sogar fünf von uns. Der Mensch, der jeden Tag ~nsere Betten, die Toiletten und Futterstellen sauber gemacht hat, begann uns mit der Hand zu füttern.

Er murmelte vor sich hin, ,,nicht aufgeben, wir schaffen das, wir besiegen diese Katzenseuche.“ Er war fast jede Stunde bei uns. Zwischendurch piekste ein Mensch Nadeln in uns. Doch es kam wie es kam. Eines Morgens war eines meiner Geschwisterchen für immer eingeschlafen. Unser Mensch nahm es aus der Box, legte es vorsichtig in eine kleine Schachtel und verschwand damit.

Dann betrat er wieder den Raum, seine Hände rochen nach Desinfektionsmittel, aber trotzdem liefen wir auf ihn zu um unser Futter entgegenzunehmen. Ein weiterer Tag verging und zwei meiner Geschwister waren für immer eingeschlafen. Ich verstand nicht warum das so ist, aber wir haben uns fest an sie herangekuschelt. Unser Mensch betrat morgens wieder den Raum und ich sah die Tränen in seinen Augen.

Ich sah wie er die Körper meiner Geschwister wieder behutsam aus der Box nahm, um sie dann wieder in eine Schachtel zu geben und sie rauszutragen. Danach kam er wieder. Er öffnete die Box, fütterte uns und murmelte, ,,nicht aufgeben, wir schaffen das, wir müssen einfach, brav fressen ihr kleinen Mäuse.“

Ich hatte nur zwei Geschwister und meine Mama. Ich wünschte ich könnte euch sagen, dass das alles war. Der nächste Tag, eine meiner Schwestern schlief für immer ein. Unser Mensch kam wieder. Er nahm sie aus der Box, er war etwas wütend. Wütend wohl, weil er so machtlos war. Als er dann wieder den Raum betrat, öffnete er unsere Box, fütterte uns wieder und sprach diesmal laut und deutlich: ,, Ich weiss, ihr versteht meine Sprache vielleicht nicht, aber wir schaffen das. Ihr müsst es einfach schaffen. Nicht aufgeben.“ Tage vergingen, es ging mir nicht gut. Ich war nur noch ein Knochengerüst. Meine letzte Schwester hingegen tollte herum und spielte mit meiner Mama. Den beiden ging es super. Sie nahmen stetig zu. Ich bekam Infusionen und mein Pfleger schmierte die kahlen Stellen an meinem Hinterteil. Ich verlor fast mein halbes Fell wegen dem andauernden Durchfall den ich hatte. Er gab mich trotzdem nie auf. Irgendwann kam er zu mir und sagte: ,,Hallo Ari“. Er nannte mich Ari. Er gab mir vorher keinen Namen weil er Angst hatte, dass ich auch gehen würde.

Mein Name ist ARI. Ich habe eine Ataxie. Ich bin ein wenig unterentwickelt. Ich falle oft hin, aber ich finde meine Toilette. Ich bin super verspielt, ich hüpfe wie ein Meister durch die Boxen und ich schnurre und schmuse als ob ich nie was anderes getan hätte. Meine Schwester und ich kämpfen sehr gerne und unsere Mama schaut uns dann immer begeistert zu. DAS IST MEINE GESCHICHTE.

Ich bin Dennis und der Pfleger von Ari. Ich möchte mich nur kurz zu Wort melden. Ich bitte Euch, lasst Eure Katzen, vor allem die Freigänger kastrieren. Es gibt unzählige Kitten die verhungern, erfrieren, von Autos überfahren, irgendwo „entsorgt“ werden etc. nur weil nicht darauf geachtet wird.

Dennis F.

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